Unsichtbare Gefahr: Kohlenmonoxid in der Laube

Veröffentlicht: 24. November 2025

Im April starben drei junge Männer in einer Gartenlaube in Wuppertal, im August kamen ein 41- und ein 54-Jähriger in einer Münchner Kleingartenanlage ums Leben. Und Ende Oktober entgingen vier Personen nur knapp einer Katastrophe, nachdem sie in ihrem Schrebergarten einen Grill abgedeckt und zum Heizen nach drinnen gestellt hatten. Jedes Jahr erleiden mehrere tausend Menschen in Deutschland eine Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung. Hunderte sterben daran. Das Tückische ist: Wir können das farb-, geruch- und geschmacklose Gas mit unseren Sinnesorganen nicht wahrnehmen – bis es zu spät ist. Viele unterschätzen das Risiko, dabei sind Kohlenmonoxid-Vergiftungen kein seltenes Unglück. Wer sich schützt, kann den Aufenthalt in der Laube unbeschwert genießen.

Das Gas entsteht bei unvollständiger Verbrennung, etwa wenn Heizstrahler, Grills, Öfen oder Notstromaggregate in geschlossenen Räumen genutzt werden. Bereits kleine Mengen können Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit auslösen, höhere Konzentrationen führen binnen Minuten zur Bewusstlosigkeit und zum Tod.

Erhöhtes Risiko in Laubenkolonien

Viele Gartenlauben sind nicht für dauerhaftes Wohnen ausgelegt, verfügen weder über sichere Heizsysteme noch über eine ausreichende Belüftung. Stattdessen kommen oft provisorische Lösungen wie Holzkohlegrills, Gasheizer oder Notstromaggregate zum Einsatz – Geräte, die Kohlenmonoxid freisetzen können. Hinzu kommt, dass Übernachtungen in den Lauben, auch wenn sie offiziell meist nicht erlaubt sind, weit verbreitet sind. Wer nachts bei geschlossenen Türen und Fenstern schläft, bemerkt nicht, wenn sich das unsichtbare Gas anreichert. Da Kohlenmonoxid-Melder in Kleingartenanlagen seltener installiert sind als in Wohnhäusern, bleibt die Gefahr oft unentdeckt. Hinzu kommt, dass Gartenlauben beliebte Orte für gesellige Feiern sind. Erste Symptome wie Kopfschmerzen oder Schwindel werden nicht selten dem Alkoholkonsum zugeschrieben – mit fatalen Folgen.

Was es zu beachten gibt:

  • Keine Verbrennung in geschlossenen Räumen: Grills, Heizpilze oder Holzkohleöfen haben in einer Laube nichts verloren
  • Für gute Belüftung sorgen: Auch bei Heizquellen mit Abzug ist regelmäßiges Lüften wichtig
  • CO-Melder installieren: Ähnlich wie Rauchmelder warnen sie zuverlässig vor gefährlichen Gaskonzentrationen
  • Wachsam sein bei Symptomen: Treten Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit plötzlich auf, sofort ins Freie gehen und den Notruf wählen

Verhalten im Notfall

Sollte der Kohlenmonoxid-Melder Alarm schlagen, gilt es, keine Zeit zu verlieren. Alle Personen müssen sofort das Gebäude verlassen, möglichst noch Fenster und Türen öffnen und das Handy mitnehmen. Über den Notruf 112 sind umgehend Rettungsdienst und Feuerwehr zu verständigen. Wichtig ist, draußen auf die Einsatzkräfte zu warten und keinesfalls zurück ins Haus zu gehen. Wenn möglich, können Nachbarn oder weitere Bewohner telefonisch informiert werden.